Frühjahrskur fürs Pferd

Frühlingszeit ist Leberzeit 

Der Tipp für Februar:
6 Wochen eine Handvoll Bitterkräuter täglich für ein durchschnittlich großes Pferd. Ponies entsprechend weniger.

Nach altem Wissen ist der Frühling die Zeit für eine Frühjahrskur. Nach der TCM ist es die Zeit, in der der Lebermeridian seine Hochzeit hat. Nach einem Winter, in dem der Stoffwechsel oft auf Sparflamme gelaufen ist, weil das Futter im Vergleich zur Sommerweide viel weniger Vitamine und Wirkstoffe enthält, werden jetzt die Abläufe in der Leber so richtig hochgefahren. Die Natur liefert dazu Pflanzen, die genau diese Stoffwechselvorgänge unterstützen. Denken wir nur an den Löwenzahn, der schon bald an jedem Wegrand und auf jeder Wiese blüht. Unsere Pferde wissen das instinkiv. Sie fressen sehr selektiv genau das, was sie gerade dringend brauchen, und so holen sie sich auch den Löwenzahn mit seinen Bitterstoffen. Pferde besitzen keine Gallenblase. Die Leber produziert aber natürlich Gallenflüssigkeit, die dann tröpfchenweise ständig in den Darm abgegeben wird. Wenn die Pferde sich bald im Frühling gezielt bittere Frühlingspflänzchen wie eben den Löwenzahn suchen, dann regt das die Galleproduktion an und mit dem vermehrten Gallenfluss wird auch die Leber in gewissem Mass „durchgespült“, also gereinigt.
Bitterstoffe haben weiters eine gute Wirkung auf die Darmschleimhaut. Dort wirken sie zusammenziehend. Kleine Entzündungsherde werden beruhigt.
Hier noch kurz zur Ölfütterung: Wenn wir Öl füttern, überzeiht dieses den Nahrzungsbrei wie ein Film und die Verdaulichkeit wird reduziert statt erhöht. Ein Schuss Öl belastet das Pferd, aber wir können Öl in Form von Samen füttern: Hagebutten, Sonnenblumen, Leinsamen… So frisst das Pferd auch in der Natur Öl, nämlich das Öl aus den Samen, die es am Boden oder auf ausgereiften Gräsern findet.
Bitte Kräuter nie länger als 6 Wochen am Stück geben, sonst wirken sie nicht mehr oder, was noch unangenehmer ist, es kann zu Sensibilisierungen kommen.

Bekannte Bitterkräuter sind
Löwenzahn, Wermut, Tausendguldenkraut, Beifuss, Schafgarbe, Brombeerblätter, Engelwurz, Queckenwurzel… ..
Im Handel gibt es fertige Mischungen wie z.B. die Ostpreußen Kräuter oder die Amara Bitterkräuter.

Und nehmen Sie immer Apothekenqualität. Billige Produkte enthalten einen hohen Anteil an wertlosen Stängeln und Füllstoffen.